Warum kamen die Römer eigentlich nach Heidenheim?

Dass die Römer sich vor fast 2000 Jahren in Heidenheim (damals Aquileia) ansiedelten, ist kein Geheimnis. Etwa um 100 n. Chr. wurde dort ein Steinkastell, Teil des sogenannten Alblimes‘, erschaffen. Es diente als Herberge für das Militärlager Ala II Flavia milliaria, eine bis zu 1.000 Mann starke Reitereinheit. Doch warum errichteten die Römer dieses Kastell ausgerechnet im heutigen Heidenheim? 

Wer sich für die Römer in Heidenheim interessiert, sollte das Museum im Römerbad besuchen.

Grund dafür war eine ganze Reihe verschiedener Standortfaktoren. Gewiss ist jedoch, dass die Brenz (von den Römern ,,Brantia“ genannt) eine entscheidende Rolle spielte. Sie stellte mit ihrem Flussverlauf eine natürliche Verbindung der Region an die Donau und damit an den reichsweiten Personen- und Warenverkehr her. So diente sie als Wasserstraße für die Versorgung mit Gütern aus dem Hinterland.
Um das Jahr 150 wurde die Truppe letztendlich in das Kastell Aalen verlegt. In der Zwischenzeit war in ,,Aquileia“ allerdings eine Zivilsiedlung entstanden. So wird beispielsweise angenommen, dass schon damals der Totenberg als Bestattungsplatz diente. Archäologische Funde lassen zudem vermuten, dass sich die Ortschaft Aquileia zu einem wichtigen Standort im Nordwesten der römischen Provinz Raetien entwickelte. Zu den wachstumsfördernden Faktoren gehörte neben den reichen Bohnerzvorkommen der Umgebung auch die verkehrsgünstige Lage, zu der die Brenz maßgeblich beitrug.

Ein weiterer Beleg dafür, dass die Römer die Brenz sichtlich schätzten, ist der Apollo-Grannus-Tempel bei Lauingen. Unweit der des Flusses ließ der römische Kaiser Caracalla ihn im Jahre 212 errichten, um von dem keltisch-römischen Gott Apollo Grannus Heilung von seinen Leiden zu erfahren. Er zählt zu den größten römischen Tempelbauten nördlich der Alpen.

Heute sind nur noch Überreste vorhanden, diese können in einem Freilichtmuseum besichtigt werden.

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